von Jean-Paul Sartre
Inszenierung & Regie: Peter Uhl
mit Stefanie Fondi, Markus Jastraunig & Eva A. Kol
Premiere: 2. Juli 2021 im Ateliertheater Wien
Bis auf Weiteres in Spielpause!
reduziert – fokussiert – direkt inszeniert der Regisseur ein fesselndes Stück Theater, das nahezu ohne Bühnenbild und Effekten auskommt, und dadurch die Zuschauer*innen in den Bann der drei Charaktere und der Intensität der Situation zieht.
ABSTRACT (Huis clos, 1944): Drei Menschen, die sich zuvor noch nie gesehen haben, finden sich nach ihrem Tod in der Hölle wieder. Jede*r ist auf den*die andere*n angewiesen, und doch versuchen sie sich durch wechselseitige Machtspiele zu beherrschen, um so die Vergebung von den eigenen Missetaten im Leben zu erlangen und dadurch der Hölle entfliehen zu können oder Erlösung zu erhalten.
Sartre führt in dem Stück das Drama der menschlichen Existenz an sich, die Problematiken in Beziehungen und das Verlangen nach Anerkennung, Liebe und Sexualität schonungslos vor Augen. Die drei Protagonist*innen befinden sich in einem Teufelskreis und letztendlich liegt es in der Verantwortung jedes*r einzelnen, ob sie diesen durchbrechen oder in ihm verweilen …
ANSATZ: Akzeptanz, Anerkennung und Wertschätzung sind drei Grundprinzipien einer funktionellen Gesellschaft, die sich in den drei Protagonist*innen widerspiegeln. Huis clos ist ein Drama mit drei Charakteren von denen niemand als augenfälliger Sympathieträger hervorsticht, wir aber in den Zügen jeder Figur jemanden aus unserem Bekanntenkreis erkennen können – nicht nur deshalb nannte Sartre ein Stück ursprünglich Les Autres (Die Anderen) – jedoch sind alle Aspekte aus unterschiedlichen Gründen auch Teil unserer eigenen Persönlichkeit.
Es geht um das Zusammenspiel von Fremd- und Selbstbestimmung, die Diskrepanz zwischen Vorbestimmung und Entscheidung, deren Verhältnis wir niemals sicher dingfest machen können, da wir nicht wissen, wie sich die Dinge entwickelt hätten, wenn wir eine ander Entscheidung getroffen hätten.
Das von Sartre gewählte Jenseits erhöht einerseits den parabelhaften Charakter des Dramas und verstärkt auf der anderen Seite die Irreversibilität unserer Handlungen, da die Personen nicht mehr auf die Meinung, die sich die Hinterbliebenen von ihnen gebildet haben, aktiv Einfluss nehmen können. Das berühmte Zitat aus dem Stück „Die Hölle, das sind die anderen.“ scheint ein zu einfaches Erklärungsmodell zu sein: Die Hölle, das sind wir uns schon selbst!
Stefanie Fondi
Schauspielerin
Studierte Schauspiel am Konservatorium für Schauspiel Open Acting Academy Wien und absolvierte 2017 die Bühnenreifeprüfung. Sie ist als freiberufliche Schauspielerin tätig, unter anderem als Elfe in „ein Sommernachtstraum“ am Volkstheater, in „Macbeth, Schottlands Alptraum“ im Odeon, als kleiner Prinz beim Kinder- und Jugendtheater Wien, sowie als altstimmlich klangvoller Teil des Frauengesangsensembles „Calliope“. Außerdem wirkte sie bei einigen Kurzfilmen in Österreich und den USA mit.
www.stefaniefondi.com
Markus Jastraunig
Schauspieler
Studierte an der Universität Klagenfurt Medienkommunikation und dazu Schauspiel in Wien. Es folgten zahlreiche Musik- und Theaterproduktionen sowie Musik- und Kunstvermittlungsprojekte u.a. für die Jeunesse, den Musikverein Wien, die Oper Graz, das Stadttheater Erfurt und die Wiener Sängerknaben. Dazu kamen mehrere Volontariatsprojekte für Kinder und Jugendliche u.a. in den USA, Brasilien, Peru, Nigeria, Schweiz und Polen. Er arbeitete u. a. mit Künstlern wie Uwe Kröger, Anna Maria Kaufmann, Stella Jones, Marika Lichter und Hopkinson Smith zusammen. Seit 2010 ist er im Musicalbereich als Schauspielcoach tätig.
Eva A. Kol
Model, Schauspielerin und Designerin
Aufgewachsen in Sofia war es nach dem Umzug nach Österreich eine Odyssee, der inneren Dynamik zu folgen und den Weg zur Schauspielerei einzuschlagen und somit die eigene Stimme in einer Fremdsprache vor Publikum zu erheben. Über diverse Tanzshows (Ausbildung in Standard und Lateinamerikanischen Tanz bei Anelya Serafimova), Engagements als Model am Laufsteg und vor der Kamera (u. a. s.Oliver, Playboy, Vöslauer) und als Darstellerin im Kinofilm Kaviar, für Pro 7 und Clips für YouTube (u. a. Ost Boys) und SocialMedia steht nun der Weg auf die Bühne frei.