
TRAUMSPIEL – Es ist schade um die Menschen
Eine Produktion im Rahmen des Kurssystems der Open Acting Academy
MÄRZ 2026 – genaue Termine in Arbeit
ATELIERTHEATER WIEN
7., Burggasse 71
Uraufführung
mit Hannes Bauer, Jeremy Fernandes, Clemens Furtlehner, Josef Furtlehner, Hannah Husar, Danielle G. Kent, Martin Leherbauer, Mladen Regoda
Text & Regie: Peter Uhl
sehr frei nach August Strindberg

August Strindberg (1849–1912) hat während der vielleicht schwierigsten Phase seines Lebens mit „Ein Traumspiel“ (1902) ein visionäres Stück Theater erschaffen, das seiner Zeit sowohl inhaltlich als auch formal weit voraus war. Er hat in dem Werk zentrale Elemente von Strömungen wie Expressionismus, Surrealismus, Absurdes Theater, Symbolismus, Existenzialismus oder des Psychologischen Dramas vorweggenommen und setzte somit einen bedeutenden Grundstein für das moderne Theater.
Strindberg beschreibt in dem Stück den Menschen als tragisches Wesen, das nach Liebe, Sinn, Anerkennung und Erfolg sucht, aber an der Welt und an sich selbst scheitert. Die „Erlösung“ kommt durch Agnes, Tochter der vedischen Gottheit Indra, die auf die Erde kommt, um das Leid der Menschen mit eigenen Augen zu sehen. Und dann ist da noch diese Türe, hinter der man die „Lösung des Welträtsels“ vermutet …
In der Neuinterpretation des Stoffes von Peter Uhl wird auf die religiöse Komponente großteils verzichtet und Indra durch Ouroboros ersetzt – dem Prinzip des ewigen Kreislaufs, sowohl im Hinblick auf ständige Veränderung als auch auf zyklische Wiederholung; aber auch einem Symbol für Unendlichkeit und der Vereinigung von Gegensätzen. „Erlösung“ ist also nichts, das von außen kommt, sondern von innen heraus entwickelt und umgesetzt werden muss. Dadurch wird der Fokus stärker auf das menschliche Handeln und dessen Konsequenzen gerichtet und das Konzept des „Mitfühlens“ stärker in den Vordergrund gerückt – und schließlich richtet sich alle Aufmerksamkeit auf die geheimnisvolle Türe.
Es mag schwer sein, Mensch zu sein, aber es wäre als Mensch bedeutend schwerer, nicht Mensch zu sein. Vielleicht wäre es erstmal eine Ansatz, einfach menschlich zu sein: sich selbst gegenüber und zu anderen und dem, was wir vielleicht nicht auf den ersten Blick verstehen können – als Teil eines großen Ganzen, das manche als Schöpfung benennen. Es ist höchste Zeit, dass sich der Mensch als „Krone der Schöpfung“ relativiert; und das nicht zwingend gegenüber etwas Göttlichem, sondern im Bezug auf das, was ihn umgibt und sein Dasein überhaupt erst ermöglicht.